Himmlische Geheimnisse #3974

Nga Emanuel Swedenborg

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3974. „Gib meine Frauen“, bedeutet die Neigungen zum Wahren seien sein; „und meine Kinder“, 1 Mose 30:26, bedeutet, auch die Wahrheiten daher.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Frauen oder Weiber, sofern es sind die Neigungen zum Wahren, sein Weib Leah die Neigung zum äußeren Wahren und Rachel die Neigung zum inwendigeren Wahren, wovon öfters oben, und aus der Bedeutung der Kinder, so-fern es sind die Wahrheiten daher; denn durch Söhne werden Wahrheiten bezeichnet: Nr. 489, 491, 533, 1147, 2623, 3373, durch die Kinder, nämlich aus den Frauen, die Wahrheiten daher.

Bei den Alten war es Satzung, daß die Frauen, die den Knechten gegeben wurden, dem Herrn gehören sollten, bei dem sie dienten, und auch die Kinder aus ihnen, wie erhellen kann bei Mose

2. Mose 21:2, 4: „Wenn du kaufst einen hebräischen Knecht, soll er sechs Jahre dienen; und im siebten Jahre soll er ausgehen frei umsonst. Hat sein Herr ihm gegeben ein Weib und sie ihm geboren Söhne oder Töchter, so sollen das Weib und ihre Kinder seines Herrn sein, und er soll ausgehen mit seinem Leib (d. i. allein und ledig)“.

Weil dies auch in der Alten Kirche Satzung und daher dem Laban bekannt war, darum machte er sowohl auf die Frauen als auf die Kinder Jakobs Anspruch, wie sich herausstellt im folgenden 31. Kapitel, Vers 43: „Laban sprach zu Jakob: die Töchter sind meine Töchter und die Söhne meine Söhne und die Herde meine Herde, und alles, was du siehst, das ist mein“. Weil dies Jakob wußte, sagte er zu Laban: „gib meine Frauen und meine Kinder“.

Aber durch jene Satzung, von der bei Mose am angeführten Ort (die Rede ist), wurde vorgebildet das Recht des inwendigen oder vernünftigen Menschen auf das Gute und Wahre des äußeren oder natürlichen Menschen, das er sich verschafft hat; denn durch Knecht wurde vorgebildet das Wahre des Natürlichen, wie es beschaffen ist im Anfang, ehe die echten Wahrheiten eingepflanzt wurden. Das Wahre, das im Anfang, ist nicht wahr, sondern erscheint als wahr; aber gleichwohl dient es zum Mittel, echtes Wahres und Gutes einzuführen, wie früher gezeigt worden. Deshalb, wenn das Gute und Wahre durch dasselbe oder seinen Dienst eingepflanzt worden ist, dann wird dasselbe entlassen, und das so verschaffte echte Wahre wird beibehalten. Dieser Vorbildung wegen ist jenes die Knechte betreffende Gesetz gegeben worden.

Dagegen was den Jakob betrifft, so war er kein gekaufter Knecht, sondern aus einer ansehnlicheren Familie als Laban; er selbst, nämlich Jakob, kaufte sich die Töchter Labans, somit auch die Kinder aus ihnen durch seinen Dienst; denn sie gehörten ihm als Lohn. Deshalb hatte Laban nicht die richtige Ansicht hierüber; und überdies wurde durch den hebräischen Knecht bezeichnet das Wahre, das zur Einführung von echtem Guten und Wahren dient und durch sein Weib die Neigung zum natürlich Guten. Anders verhält es sich mit Jakob: durch ihn wurde vorgebildet das Gute des natürlich Wahren und durch seine Frauen die Neigungen zum Wahren. Durch Laban wird auch nicht dasjenige vorgebildet, was durch den Herrn in dem angeführten, den hebräischen Knecht betreffenden Gesetz vorgebildet wird, nämlich das Vernünftige, sondern das seitenverwandte Gute: Nr. 3612, 3665, 3778, das eine solche Beschaffenheit hat, daß es nicht echt gut ist, sondern als echt erscheint und zur Einführung von Wahrheiten dient: Nr. 3665, 3690, die somit dem Jakob gehörten.

Dieses, was soeben angeführt wurde, ist zwar von der Art, daß es nur in das Verständnis von sehr wenigen fällt, weil die meisten nicht wissen, was das Wahre und Gute des Natürlichen, und daß dieses unterschieden ist vom Wahren und Guten des Vernünftigen; und weniger noch, daß das nicht echte Gute und Wahre, was aber dennoch als echt erscheint, zur Einführung von echtem Wahren und Guten dient, hauptsächlich im Anfang der Wiedergeburt. Weil aber dieses im inneren Sinn dieser Worte und auch im inneren Sinn der folgenden, betreffend die Herde Labans, aus der Jakob sich eine Herde verschafft hat, enthalten ist, darf es gleichwohl nicht verschwiegen werden. Vielleicht mag es solche geben, die es fassen; diejenigen, die ein Verlangen haben, solches zu wissen, d.h. die in der Neigung zum geistig Guten und Wahren sind, werden in solchen Dingen erleuchtet.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.