123. Weil der Herr infolge der göttlichen Liebe, die in ihm und von ihm ist, im Himmel als Sonne erscheint, darum wenden sich auch alle Bewohner des Himmels unausgesetzt ihm zu. Die Bewohner des himmlischen Reiches wenden sich ihm als der Sonne zu, die des geistigen Reiches als dem Mond. Die Bewohner der Hölle aber wenden sich vom Herrn ab und der entgegengesetzten Finsternis und Verfinsterung zu, weil ja alle Bewohner in der Selbstund Weltliebe, folglich dem Herrn entgegengesetzt sind. Jene, die sich dem Stockfinsteren zuwenden, das dort die Stelle der irdischen Sonne einnimmt, leben im hinteren Teil der Hölle und heißen böse Engel (genii), die anderen, die sich jener Verfinsterung zuwenden, die dort die Stelle des irdischen Mondes einnimmt, finden sich in den vorderen Teilen der Hölle und heißen Geister (spiritus). Aus diesem Grunde wird von den Höllischen gesagt, sie seien in der Finsternis, von den Himmlischen aber, sie seien im Licht. Die Finsternis bedeutet das Falsche aus dem Bösen, das Licht aber das Wahre aus dem Guten. Der Grund dieser Zuwendung liegt in folgendem: Im anderen Leben blicken alle auf das, was die inneren Bereiche in ihnen beherrscht, also auf ihre Liebe, und dies prägt das Angesicht des Engels wie des Geistes. In der geistigen Welt gibt es keine feststehenden Weltgegenden, wie in der natürlichen Welt, ihre Lage wird vielmehr durch das Angesicht bestimmt. Auch der Mensch gibt sich in seinem Geiste die gleiche Richtung. Vom Herrn wendet sich ab, wer in der Liebe zu sich und zur Welt ist, dem Herrn wendet sich zu, wer in der Liebe zu ihm und zum Nächsten ist.
Der Mensch weiß dies jedoch nicht, weil er in der natürlichen Welt lebt, wo sich die Weltgegenden nach Aufgang und Niedergang der Sonne richten. Dies ist vom Menschen aber nur schwer zu fassen und soll daher in dem Folgenden näher beleuchtet werden, wo es um die Himmelsgegenden, den Raum und die Zeit im Himmel geht.