Himmlische Geheimnisse # 9670

Написано Эмануэль Сведенборг

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9670. „Und mache einen Vorhang“, 2 Mose 26:31, bedeutet das Mittlere, das diesen Himmel und den innersten Himmel, also das geistig Gute und das himmlisch Gute vereinigt.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Vorhanges, der eine Scheidewand bildete zwischen der Wohnung, worin die Lade des Zeugnisses war, und jener, in welcher der Leuchter und der Tisch war, auf dem die Schaubrote lagen, insofern er das Mittlere bezeichnet, das den mittleren und den innersten Himmel vereinigt; denn durch die Lade, in der das Zeugnis war, wurde der innerste Himmel, in dem der Herr ist, vorgebildet: Nr. 9457, 9481, 9485; und durch die Wohnung außerhalb des Vorhanges wurde der mittlere Himmel vorgebildet: Nr. 9594. Und weil das Gute der Liebe zum Herrn den innersten Himmel, und das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten den mittleren Himmel macht, darum bedeutet der Vorhang auch das Mittlere, welches das geistig Gute und das himmlisch Gute vereinigt. Das geistig Gute ist das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten und das himmlisch Gute ist das Gute der Liebe zum Herrn. Daß die Himmel zufolge dieses Guten unterschieden werden, sehe man in den Nr. 9277 angeführten Stellen. Hieraus wird nun klar, was der Vorhang sowohl in der Stiftshütte als im Tempel bezeichnete.

Diese beiden Himmel, nämlich der innerste und mittlere, sind so unterschieden, daß man nicht von dem einen in den anderen eingehen kann, gleichwohl aber bilden sie einen Himmel durch die vermittelnden Engelsgesellschaften, die eine solche Geistesbeschaffenheit haben, daß sie bis zum Guten beider Himmel hinaufkommen können. Diese Gesellschaften sind es, welches das vereinigende Mittlere bilden, das durch den Vorhang vorgebildet wurde. Es wurde mir auch einige Male gegeben, mit Engeln aus diesen Gesellschaften zu reden.

Wie die Engel des innersten Himmels beschaffen sind und wie im Vergleich mit ihnen die Engel des mittleren Himmels beschaffen sind, kann man aus der Entsprechung ersehen: den Engeln des innersten Himmels entsprechen diejenigen (Organe) bei dem Menschen, die zum Gebiet des Herzens und des kleinen Gehirns gehören; den Engeln des mittleren Himmels aber entsprechen diejenigen (Organe) bei dem Menschen, die zur Gegend der Lungen und des großen Gehirns gehören. Diejenigen, die zum Herzen und dem kleinen Gehirn gehören, nennt man unwillkürliche und selbsttätige (Organe), weil sie so erscheinen; die aber, die zu den Lungen und dem großen Gehirn gehören, heißen willkürliche. Wie die Vollkommenheit des einen Himmels die des anderen übertrifft, und wie der Unterschied zwischen ihnen ist, kann man einigermaßen daraus erkennen.

Den vermittelnden Engeln aber, die zu beiden Himmeln hinangehen und (sie) verbinden, entsprechen die (Nerven) Geflechte des Herzens und der Lungen, durch welche die Verbindung des Herzens mit den Lungen stattfindet; dann auch das verlängerte Mark, in dem sich die Fibern des kleinen Gehirns mit den Fibern des großen Gehirns verbinden.

Daß die Engel, die dem himmlischen Reich des Herrn, d.h. dem innersten Himmel angehören, die Gegend des Herzens im Größten Menschen bilden, und daß die Engel, die dem geistigen Reich des Herrn, d.h. dem mittleren Himmel angehören, die Gegend der Lungen daselbst bilden, sehe man Nr. 3635, 3886-3890; und daß daher die Entsprechung des Herzens und der Lungen bei dem Menschen kommt: Nr. 3883-3896; ebenso verhält es sich mit der Entsprechung des großen und kleinen Gehirns.

Wie die Himmlischen oder die, die im innersten Himmel sind, und wie die Geistigen oder die im mittleren beschaffen sind, und welcher Unterschied (unter ihnen besteht), sehe man Nr. 2046, 2227, 2669, 2708, 2725, 2718, 2935, 2937, 2954, 3166, 3235, 3236, 3240, 3246, 3374, 3833, 3887, 3969, 4138, 4286, 4493, 4585, 4938, 5113, 5150, 5922, 6289, 6296, 6366, 6427, 6435, 6500, 6647, 6648, 7091, 7233, 7877, 7977, 7992, 8042, 8152, 8243, 8521. Hieraus kann man erkennen, wie die vermittelnden Engel beschaffen sind, die das vereinigende Mittlere bilden, das durch den Vorhang vorgebildet wurde.

Daß der Vorhang des Tempels in zwei Teile zerriß, als der Herr am Kreuz litt, Matthaeus 27:51; Markus 15:38; Lukas 23:45, bezeichnet die Verherrlichung des Herrn, denn als der Herr in der Welt war, machte Er Sein Menschliches zum göttlich Wahren; als Er aber aus der Welt ging, machte Er sein Menschliches zum göttlich Guten, aus dem hernach das göttlich Wahre hervorging. Man sehe das Angeführte Nr. 9199, 9315. Das göttlich Gute ist das Allerheiligste. Die Verherrlichung des Menschlichen des Herrn bis zum göttlich Guten, das Jehovah ist, wird auch im inneren Sinn durch das Verfahren bei der Sühnung beschrieben, wenn Aharon in das Allerheiligste innerhalb des Vorhanges einging, wovon 3. Mose Kapitel 16; und im bezüglichen Sinn wird durch dasselbe Verfahren die Wiedergeburt des Menschen bis zum himmlisch Guten, welches das Gute des innersten Himmels ist, beschrieben. Dieses Verfahren fand in folgender Weise statt:

Aharon mußte einen jungen Stier zum Schlachtopfer nehmen und einen Bock zum Brandopfer für sich und sein Haus. Auch mußte er die heiligen Kleider anziehen; diese waren: das leinene Unterkleid, die leinenen Beinkleider, der leinene Gürtel, der leinene Kopfbund; und seinen Leib mußte er mit Wasser waschen; auch mußte er zwei Ziegenböcke nehmen, über die das Los geworfen wurde; der eine davon mußte dem Jehovah geopfert und der andere in die Wüste entlassen werden. Dies geschah für die Gemeinde der Söhne Israels. Wenn er den jungen Stier opferte, mußte er Rauchwerk hinter den Vorhang bringen; und vom Blut des jungen Stieres und des Ziegenbockes mußte er siebenmal auf den Gnadenstuhl (Deckel) gegen Morgen sprengen; auch mußte er Blut auf die Hörner des Altares tun. Nachher mußte er die Sünden der Söhne Israels bekennen, die er auf den Ziegenbock legte, der in die Wüste entlassen wurde. Zuletzt mußte er die leinen Kleider ausziehen und seine eigenen anlegen und ein Brandopfer für sich und für das Volk darbringen, und das, was vom Schlachtopfer übrig war, (wurde außerhalb des Lagers verbrannt). So mußte es jedes Jahr geschehen, wenn Aharon in das Allerheiligste innerhalb des Vorhanges einging.

Das Priesteramt, das Aharon verwaltete, bildete den Herrn in Ansehung des göttlich Guten vor, wie auch das königliche Amt, das späterhin die Könige ausübten, den Herrn in Ansehung des göttlich Wahren vorbildete: Nr. 6148. Hierdurch wird der Verlauf (processus) der Verherrlichung des Herrn bis zum göttlich Guten im inneren Sinn beschrieben. Dieser Verlauf wurde den Engeln deutlich gezeigt, wenn Aharon jene Handlung vollzog und innerhalb des Vorhanges ging und wird auch jetzt noch vor den Engeln offenbar, wenn dieses im Worte gelesen wird.

Durch den jungen Stier zum Schlachtopfer und den Widder zum Brandopfer wird die Reinigung des Guten vom Bösen im äußeren und im inneren Menschen bezeichnet. Durch das leinene Unterkleid, die leinenen Beinkleider, den leinenen Gürtel und den leinenen Kopfbund, die er anlegen mußte, wenn er sein Amt verwaltete, sowie durch die Waschung des Leibes wird bezeichnet, daß jene Reinigung durch die Wahrheiten aus dem Guten geschehen sollte. Durch die beiden Ziegenböcke zum Sündopfer und durch den Widder zum Brandopfer und durch den Ziegenbock, der geopfert wurde und durch den anderen, der entlassen wurde, wird die Reinigung des Wahren vom Falschen im äußeren Menschen bezeichnet. Durch das Rauchwerk, das er hinter den Vorhang bringen mußte, wird die Zubereitung (Anpassung) bezeichnet; durch das Blut des jungen Stieres, und durch das Blut des Ziegenbockes, das siebenmal auf den Gnadenstuhl (Deckel) gegen Morgen gesprengt werden mußte und hernach auf die Hörner des Altares, wird das göttlich Wahre aus dem göttlich Guten bezeichnet. Durch das Bekenntnis der Sünden über den lebenden Bock, der in die Wüste geschickt wurde, wird die vollständige Trennung und Verwerfung des Bösen vom Guten bezeichnet; durch das Ausziehen der leinenen Kleider und das Anlegen seiner eigenen, wenn er das Brandopfer darbringen sollte, ferner durch das Fortschaffen des Fleisches, der Haut und des Mistes außerhalb des Lagers und durch das Verbrennen desselben wird das Anziehen (Aufnehmen) des himmlisch Guten bei den Wiedergeborenen bezeichnet, wie auch die Verherrlichung des Menschlichen bis zum göttlichen Guten im Herrn nach Abwerfung alles dessen, was vom Menschlichen aus der Mutter war, bis dahin, daß Er nicht mehr ihr Sohn war, man sehe die Nr. 9315 angeführten Stellen.

Das ist es, was durch das Verfahren bei der Reinigung bezeichnet wurde, wenn Aharon in das Allerheiligste innerhalb des Vorhanges eingehen mußte; denn bei dem Vollzug dieser Dinge bildete Aharon den Herrn in Ansehung des göttlich Guten vor.

Hieraus kann man erkennen, daß durch den Vorhang zwischen dem Heiligen und dem Allerheiligsten auch das Mittlere, welches das göttlich Wahre und das göttlich Gute im Herrn vereinigte, bezeichnet wird.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.